Edelmetalle lösen Peptide von MHC-Klasse-II-Proteinen abAbstract: „Haupthistokompatibilitätskomplex-Klasse-II-Proteine (Major Histocompatibility Complex, MHC) sind wesentlich für die normale Funktion des Immunsystems, treiben aber auch viele Autoimmunantworten an. Sie binden Peptid-Antigene in Endosomen und präsentieren sie auf der Zelloberfläche zur Erkennung durch CD4+-T-Zellen. Ein kleines Molekül könnte möglicherweise eine Autoimmunantwort blockieren, indem es MHC-Peptid-Interaktionen unterbricht, doch dies hat sich als schwierig herausgestellt, weil Peptide eng an MHC-Proteine binden und sich langsam von diesen trennen. Unter Verwendung eines Screening-Verfahrens mit hohem Durchsatz haben wir eine Klasse von Edelmetallkomplexen entdeckt, die mittels eines allosterischen Mechanismus Peptide von menschlichen MHC-Klasse-II-Proteinen lösen. Biochemische Experimente deuten an, dass das metallgebundene MHC-Protein eine ,peptid-leere’ Konformation annimmt, die dem Übergangszustand der Peptid-Beladung ähnelt. Darüber hinaus blockieren diese Metall-Inhibitoren die Fähigkeit antigen-präsentierender Zellen, T-Zellen zu aktivieren. Dieser zuvor unbekannte allosterische Mechanismus kann klären helfen, wie Gold(I)-Medikamente das Fortschreiten rheumatoider Arthritis beeinflussen können, und kann eine Grundlage liefern, um eine neue Klasse von Anti-autoimmun-Medikamenten zu entwickeln.”
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