Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Kunstgelenke können zu Metallablagerungen im Knochen führenNicht nur durch Abrieb kann sich Metall von Prothesen lösen. Nach neuen Untersuchungen können bei Kunstgelenken, in denen Materialien mit verschiedenen Metallverbindungen verwendet werden, elektrochemische Reaktionen der Metalle mit ihrer Umgebung und auch untereinander auftreten. Dabei werden Metallionen ins Gewebe abgegeben, die den Knochen angreifen oder zu einer Verdickung der Gelenkkapsel und einer eingeschränkten Beweglichkeit führen können. Die Autoren legen nahe, alle fünf Jahre zu kontrollieren, wie hoch die Metallkonzentration im Blut ist. Quelle und weitere Infos: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Kunstgelenke-koennen-zu-Metallablagerungen-im-Knochen-fuehren,huefte258.html 12.05.2019 Metall-Hüftprothesen: Vergiftung durch AbriebDer Abrieb einer Hüftprothese aus Metall kann zu einer chronischen Vergiftung führen. Hüftkappenprothesen wurden bisher als vielversprechende Innovation gesehen, vor allem für jüngere und aktive Patienten: Sie galten als knochenschonend, weil der Hüftkopf nicht entfernt werden muss. Stattdessen wird die Knorpelschicht entfernt und „überkront“. Doch inzwischen zeigt sich ein Nachteil: Die relativ große überkronte Oberfläche der Kugel reibt ständig gegen die große und relativ dünnwandige Pfanne. Dabei kommt es offenbar bei vielen Prothesen zu vermehrtem Metallabrieb. Durch die Abriebprodukte traten bei Betroffenen zum Teil extrem hohe Werte von Kobalt und Chrom im Blut auf, viele litten an einer chronischen Vergiftung. Typische Folgen einer solchen Vergiftung durch Metallabrieb sind Knochenzysten, Pseudotumore und Knochenabbau. Schleichend entstehen darüber hinaus aber Schäden im ganzen Körper, bis hin zu einer Herzschwäche. Quelle und weitere Infos: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Metall-Hueftprothesen-Vergiftung-durch-Abrieb,huefte254.html 03.01.2019 RTL zeigt, wie Gelenkbeschwerden mit der Goldimplantation am Menschen gelindert werden könnenAm 02.01.2019 wiederholte RTL die Folge aus der Serie „Der Nächste, bitte!“. Die Folge zeigt, wie Dr. Melanie Endrizzi eine Goldimplantation am Knie einer Patientin vornimmt. Sie erklärt, warum sie sich als Chirurgin auf die Goldimplantation am Menschen spezialisiert hat. Die Folge ist unter dieser Adresse abrufbar: https://www.tvnow.de/rtl/der-naechste-bitte/hautarzt-dr-hans-georg-dauer-aus-koeln/player
Vortrag über Goldimplantation auf der Medizinischen Woche Baden-Baden 2018Die Medizinische Woche Baden-Baden ist Europas größter Ärztekongress für Komplementärmedizin und Naturheilverfahren. Am 3. November 2018 hielt die Chirurgin Dr. Melanie Endrizzi aus Düsseldorf dort einen Vortrag über „Goldimplantation als alternatives Verfahren zur Schmerzbehandlung von Gelenken mit Arthrosezeichen“ vor einem sehr interessierten Publikum. Mehr Tote durch resistente KeimeEiner EU-Studie zufolge starben 2015 EU-weit über 33.000 Menschen nach Infektionen mit antibiotika-resistenten Bakterien. Acht Jahre zuvor waren es noch 25.000. Die Gesamtzahl der Infektionen stieg auf fast 700.000. Besonders gefährdet sind Kleinkinder und ältere Menschen. Insgesamt, so schätzen die Wissenschaftler, sei die Belastung durch antibiotikaresistente Bakterien so groß wie die von HIV/AIDS, Grippe und Tuberkulose zusammen genommen. Der ECDC-Studie zufolge wurden 2015 innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums insgesamt 671.689 Infektionen mit antibiotika-resistenten Bakterien registriert. Die Autoren warnen in dem Zusammenhang vor einer „Bedrohung für die moderne Gesundheitsversorgung“. Sie schreiben von einer erheblichen Belastung, verweisen aber auch darauf, dass es zwischen den verschiedenen EU-Ländern auch deutliche Unterschiede gibt. Lesen Sie mehr dazu auf www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/antibiotika-resistenz-103.html
Großer Erfolg für die Goldimplantation am MenschenRTL zeigt die Chirurgin Dr. Melanie Endrizzi bei der Behandlung von Arthrosebeschwerden mit GoldimplantationRTL gab am 24.10.2018 in der Serie „Der Nächste, bitte!“ den Ablauf und die Wirkung einer Goldimplantation am Knie einer Patientin wieder. Die Patienten litt seit fast 10 Jahren unter starken Schmerzen im Knie. Drehort war die Praxis von Dr. Melanie Endrizzi in Düsseldorf. Wer wissen möchte, wie die Fachärztin für Chirurgie Schmerzpunkte findet und die 2 mm kleinen Goldstückchen gelenknah einsetzt, kann in dieser Reportage einen guten Eindruck davon gewinnen. Und das Beste: Die Patientin schildert nach den ersten vier Wochen, dass es ihr inzwischen jeden Tag besser geht! Die Folge ist unter dieser Adresse abrufbar: https://www.tvnow.de/rtl/der-naechste-bitte/hautarzt-dr-hans-georg-dauer-aus-koeln/player
Knieprothesen: Patienten leiden häufig am vorderen KnieschmerzNach dem Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks sind laut Studien bis zu 30 Prozent der Betroffenen unzufrieden. Häufig leiden sie nach der OP am sogenannten vorderen Knieschmerz. Nach der Operation ist der Aufbau des Kniegelenks oft verändert. Verschiedene Faktoren können dann den vorderen Knieschmerz (peripatellares Schmerzsyndrom) verursachen. Mehr über seine Ursachen und darüber, was bei Schmerzen hilft, erfahren Sie hier: www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Knieprothese-Was-bei-Schmerzen-hilft,kniegelenk132.html
Achtung bei Hüft-OP: Gefahr unterschiedlicher BeinlängenNach dem Einsetzen einer künstlichen Hüfte sollten die Beine möglichst gleich lang sein. Häufig ist das operierte Bein jedoch etwas länger als das andere Bein. Je größer der Unterschied der Beinlängen ist, umso größer ist die Gefahr einer Schiefstellung der Hüfte und von Schmerzen an der Wirbelsäule. Längenunterschiede von mehr als einem Zentimeter sollten vermieden werden. Forscher des Fraunhofer-Instituts haben eine neue Methode zur Messung der Beinlänge entwickelt. Zusammen mit einer speziellen Hüftprothese soll sich die Beinlänge damit präzise einstellen lassen. Mehr dazu lesen Sie hier: www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Hueft-OP-Beinlaenge-praezise-messen,huefte234.html
Pro und Contra Knie-OPJährlich werden in Deutschland mehr als 150.000 künstliche Kniegelenke eingesetzt. Solch ein massiver Eingriff mit einem Kunstgelenk soll eigentlich alles besser machen. Doch die Realität sieht oft anders aus. Der mdr zeigt in einem Filmbeitrag u. a. diese Ergebnisse einer Studie von Ärzten aus Berlin und München: Bei den meisten Patienten, deren Kunstgelenk wegen Problemen gewechselt werden musste, war die Prothese gerade einmal sechs Jahre implantiert. Eigentlich sollte sie 15 Jahre halten. Bei jedem vierten saß das Kunstgelenk nicht stabil, bei 20 Prozent stimmte der Winkel nicht. Bei jedem Siebten fanden die Ärzte eine Entzündung. Die Ursache, so das Ergebnis der Studie, liegt häufig bei den Operateuren. Den vollständigen Film können Sie hier sehen: https://www.mdr.de/mediathek/mdr-videos/c/video-157814.html
Hüft-Prothese: Wenn das Ersatzteil fehltNDR Ratgeber Gesundheit informiert: Mehr als 400.000 Hüftgelenk-Prothesen werden in Deutschland jedes Jahr eingesetzt. Der häufigste Grund ist Gelenkverschleiß (Arthrose) im Alter, nach Verletzungen oder Fehlstellungen. Auch wenn sich die Qualität der Implantate im Laufe der Jahre verbessert hat, müssen jedes Jahr rund 35.000 Kunstgelenke ausgewechselt werden, weil sie nicht so lange halten. Kunstgelenke sollen mindestens 20 Jahre halten. Je nach Material kommt es früher oder später zu Oberflächenverschleiß oder Lockerungen und ein Wechsel wird nötig. Bei der Wechsel-OP kann die ganze Prothese oder Einzelteile wie das Inlay, die Pfanne oder der Hüftkopf erneuert werden. Bei einigen Betroffenen wird die komplette Prothese ausgetauscht, weil keine Ersatzteile für das Inlay verfügbar sind.
Quelle und weitere Infos:
Risiko Narkose - Verwirrt nach Operation: Risiko senkenNach einer Operation unter Narkose leiden etwa fünf bis 15 Prozent aller Betroffenen an einem sogenannten postoperativen kognitiven Defizit, auch Delir genannt. Bei den über 60-Jährigen sind es sogar 30 bis 40 Prozent. Typische Symptome sind Phasen von Desorientierung, Verwirrtheit, körperlicher Unruhe, Wahnvorstellungen und Halluzinationen. In vielen Fällen handelt es sich um eine vorübergehende Störung ohne Spätfolgen. Etwa 40 Prozent der Betroffenen sind jedoch auch ein Jahr nach dem Ereignis noch so stark in ihrer geistigen Leistungsfähigkeit eingeschränkt, dass sie dauerhaft pflegebedürftig sind. Quelle und weitere Infos:
Lebensbedrohliche Infekte durch Kunstgelenke möglich
Auf dem Rücken der PatientenIn Deutschland werden in manchen Regionen Menschen mit Rückenbeschwerden bis zu 13-mal häufiger operiert als andernorts. Ihr Wohnort bestimmt, ob sie ins Krankenhaus kommen, konservativ behandelt oder operiert werden. Das zeigt die neue Studie der Bertelsmann-Stiftung. In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland Menschen mit Rückenbeschwerden immer häufiger im Krankenhaus aufgenommen. Auch die Zahl der Rücken-OPs nahm zuletzt stark zu. Von 2007 bis 2015 stiegen sie um 71 Prozent von 452.000 auf 772.000. Außerdem finden bestimmte Eingriffe in manchen Regionen wesentlich häufiger statt als in anderen. Die Bertelsmann-Studie untersuchte die Häufigkeit von drei ausgewählten Rückenoperationen in allen 402 Kreisen und kreisfreien Städten. Betrachtet wurde, wie oft Bandscheiben-, Versteifungs- und Dekompressions-OPs durchgeführt werden. Ein Fazit der Studie: „Immer mehr Patienten kommen wegen Rückenschmerzen ins Krankenhaus – obwohl das häufig vermeidbar wäre.“ Operieren oder nicht – das hängt offensichtlich auch von den Gewohnheiten der Ärzte ab. „Die Entscheidung für einen operativen Eingriff darf jedoch nicht aufgrund von individuellen Vorlieben der ortsansässigen Ärzte fallen“, mahnt Eckhard Volbracht von der Bertelsmann-Stiftung. Vielmehr sollten Ärzte verständlich über Nutzen und Risiken von Behandlungen informieren und unabhängig von finanziellen Interessen gemeinsam mit dem Patienten über das weitere Vorgehen entscheiden.
Operieren und kassieren – Ein Klinik-Daten-KrimiQuelle: Das Erste In Deutschland entscheidet häufig allein der Wohnort darüber, ob ein Patient operiert wird oder nicht. Das ist das Ergebnis einer aufwendigen Recherche und Datenanalyse im Auftrag des WDR. Daten zu rund 130 Millionen Krankenhausaufenthalten aus sieben Jahren wurden von Journalisten und Wissenschaftlern ausgewertet, um unserem Gesundheitssystem auf den Zahn zu fühlen. Ärzte, Gutachter, Gesundheitssystemforscher und ein Vorstandsmitglied der AOK äußern in dieser Reportage die Vermutung, dass in vielen Fällen nicht alle Operationen nötig sind, die durchgeführt werden. Doch diese bringen Geld, zum Teil viel Geld für die Kliniken. Dabei sollten Operationen das letzte Mittel der Wahl sein, so Prof. Robert Behr, Chefarzt im Klinikum Fulda, im Film. Leider ist die Realität eine andere: „Am Ende des Tages muss Profit stehen“ – diese traurige Bilanz zieht ein leitender Arzt aus Osthessen. Medizinische Dinge seien oft zweitrangig. Doch wie kommen die Kliniken an die vielen Patienten? Auch das deckt die Reportage mithilfe von Informanten auf: Die erforderlichen Patienten werden von niedergelassenen Ärzten geschickt, die Kooperationsverträge mit den Kliniken haben. Orthopäden und Neurochirurgen z. B. erhalten von den Kliniken Festpreise für bestimmte Operationen, in anderen Fällen einen festen Prozentsatz der Fallpauschalen für jeden Patienten, den sie in die Klinik mitbringen und dort operieren. Der Verdacht der Korruption liegt nahe. Ein andere Variante sind sogenannte geteilte OP-Pläne, nach denen zwei Eingriffe nacheinander stattfinden, die eigentlich zusammen in einer OP durchgeführt werden können. Der Grund: Die Operationen können auf diese Weise zweimal und damit in Summe höher abgerechnet werden. Auch dies geschieht auf Kosten der Patienten: zweimal Narkose, zweimal Schneiden – das doppelte OP-Risiko wird in solchen Fällen offenbar in Kauf genommen. Doch eine systematische Kontrolle aller Fälle können sich die Krankenkassen nicht leisten – und auch sonst bisher niemand. Das traurige Fazit des Films: „Die Gewinner sind geschäftstüchtige Kliniken und Ärzte, die Verlierer die Patienten.“ Den 44-minütigen Film von Heike Hemschemeier konnten Sie bis zum 19.06.2018 hier ansehen.
Klinikkeime verursachen jährlich 500.000 Infektionen in DeutschlandIn Europa sterben nach einer am 18.10.2016 veröffentlichten Studie jedes Jahr etwa 91.000 Menschen, weil sie sich in einem Krankenhaus eine Infektion eingefangen haben. Auch in Deutschland ist die Zahl der Betroffenen hoch: Petra Gastmeier, Direktorin des Nationalen Referenzzentrums zur Überwachung von Krankenhausinfektionen an der Berliner Charité, schätzt, dass sich jährlich 500.000 Patienten mit Krankenhauskeimen infizieren. Bis zu 15.000 Patienten sterben in der Folge. Den kompletten Beitrag lesen Sie hier:
Skandalöser Wettbewerb mit falschen KrankenEigentlich müsste es im Interesse der Krankenkassen liegen, die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Deshalb haben wir eine große Bereitschaft der gesetzlichen (und natürlich auch der privaten) Krankenversicherungen erwartet, eine kostensparende Methode wie die Goldimplantation anzuerkennen. Doch die Strukturen sprechen offensichtlich dagegen: Um aus dem sogenannten Gesundheitsfonds möglichst hohe Ausgleichszahlungen zu erhalten, lassen die gesetzlichen Krankenkassen ihre Mitglieder planmäßig kränker einstufen, als sie eigentlich sind. Das geschehe mithilfe von Ärzten, die ihre Patienten eingruppieren und ebenfalls an der Schwere der Krankheiten mitverdienen, so der Geschäftsführer der Techniker Krankenkasse Jens Baas.1 Es ist ein System, an dem Ärzte wie Krankenkassen verdienen: Je schlimmer die Diagnose ausfällt, desto lukrativer ist es.2 Das Interesse an einer Diagnose, die „nur“ eine einfach umzusetzende Goldimplantation nach sich zieht, dürfte vor diesem Hintergrund also leider gering ausfallen. Auch die Fallpauschalen für Gelenkoperationen in deutschen Krankenhäusern sprechen dagegen (siehe unseren Beitrag vom 01.09.2014: „Überflüssige Operationen: Nehmen Sie sich in Acht, wenn Ihr Arzt zu diesen Eingriffen rät“). Trotzdem: Wir engagieren uns weiter! Angesichts zunehmender Antibiotikaresistenzen und Krankenhausinfektionen werden auch die Krankenversicherungen umdenken müssen. Es gibt noch viele weitere Ansatzpunkte, diese für viele Menschen so hilfreiche Methode zu etablieren.
Allergisch gegen Gelenkprothesen – was tun?Allergien treten immer häufiger auf, auch gegen Metalle wie Nickel, Chrom oder Kobalt. Benötigt ein Betroffener ein Metall-Implantat, zum Beispiel ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk, kann das verheerende Folgen haben. Durch die Bewegung entsteht ein ultrafeiner Abrieb – nicht ungewöhnlich bei Gelenkprothesen und normalerweise kein Problem für den Körper, es sei denn, es besteht eine Allergie. Sogar Patienten, die vorher keine Allergie hatten, können auf ein Implantat allergisch reagieren. Den kompletten Bericht und einen Filmbeitrag finden Sie hier:
Defekte Medizinprodukte: Patienten in GefahrSie sollen eigentlich helfen, werden defekt aber zur Gefahr: Medizinprodukte. Ob Metallabrieb im künstlichen Hüftgelenk, Industriesilikon in Brustimplantaten, defekte Elektroden bei Herzschrittmachern oder Bandscheibenprothesen, die verrutschen. Das Fatale: Die Mängel fallen erst auf, wenn die Produkte schon Schaden im Körper von Patienten angerichtet haben. Probleme entstehen, weil die Produkte vor der Zulassung gar nicht am Patienten getestet werden, sondern nur im Labor. Für die Zulassung ist keine klinische Studie wie bei Arzneimitteln nötig, sondern nur eine Materialprüfung außerhalb des Körpers (CE-Zeichen). Den kompletten Bericht und einen Filmbeitrag finden Sie hier:
Ermittlungen wegen defekter Bandscheiben-Prothesen?Im Zusammenhang mit fehlerhaften Bandscheiben-Prothesen prüft die Staatsanwaltschaft Aurich, ob am Klinikum Leer Ermittlungen eingeleitet werden. Vor kurzem war bekannt geworden, dass in dem Krankenhaus möglicherweise mehr als 100 Patienten fehlerhafte Bandscheiben-Prothesen eingesetzt wurden. Der britische Hersteller Ranier hatte jahrelang defekte Implantate nach Leer geliefert. 20 Patienten mussten bereits erneut operiert werden, weil ihre Bandscheiben-Prothese verrutscht war. Die offenbar mangelhaften Prothesen würden, so warnte der Hersteller, nicht anwachsen, sondern in fast jedem fünften Fall „wandern“. Den vollständigen Beitrag lesen Sie hier:
Künstliche Hüftgelenke oft wenig erprobtNeuartige künstliche Hüftgelenke dürfen ohne klinische Studien bei Patienten eingesetzt werden. In einigen Fällen können die wenig erprobten Prothesen zu Nebenwirkungen führen. Der Beitrag lief im NDR Fernsehen am 07.09.2015 in der Sendung „Markt“. Sie können ihn hier ansehen:
29.10.2014 Deutsche nehmen zu viele Antibiotika
Falsche Verschreibungen führen zu Unwirksamkeit
Der neue Antibiotika-Report der Krankenkasse DAK Gesundheit attestiert dramatische Folgen des häufigen Antibiotikaeinsatzes in Deutschland. Besonders in den Krankenhäusern bedrohen resistente Bakterien die Gesundheit der Patienten. Die Analyse der DAK-Krankenhausdaten zeigt, dass bei immer mehr Patienten sogenannte Krankenhauskeime nachgewiesen werden. Von einer Million Versicherten, die 2013 in Krankenhäusern behandelt wurden, trugen knapp 20.000 einen resistenten Keim in sich. 2010 waren es nur rund 15.000 Versicherte. Das entspricht einem Anstieg von knapp einem Drittel. Bundesweit und kassenübergreifend sterben jährlich 7.500 bis 15.000 Patienten an Infektionen, die im Zuge einer Krankenhausbehandlung entstehen.
Skandal: Neue Knie- und Hüftimplantate schlechter als alteMehr als 200.000 Deutsche erhalten pro Jahr eine Hüft- oder Kniegelenksprothese. Meist wird die aufwendige Operation nötig, weil das Gelenk von Arthrose betroffen ist. Wer dabei auf innovative Produkte setzt, ist jedoch nicht gut beraten. Das zeigt eine Studie von Wissenschaftlern aus den Niederlanden und den USA, die im British Medical Journal (BMJ) veröffentlicht wurde. Die Forscher analysierten aus 118 Studien die Daten von Patienten mit Implantaten. Dabei handelte es sich um rund 15.000 Implantate und etwa 13.000 Betroffene. Das Ergebnis: Die Wissenschaftler konnten keine Vorteile der neuen Implantate gegenüber der bewährten nachweisen. Im Gegenteil: Es zeigte sich, dass vor allem bei den neuen Techniken häufiger eine Nachoperation nötig wurde. Zusammenfassung aus: Focus online Ratgeber vom 11.09.2014
Überflüssige Operationen: Nehmen Sie sich in Acht, wenn Ihr Arzt zu diesen Eingriffen rätIn kaum einem Land wird so viel geschnitten, gesägt, ersetzt und wieder zugenäht wie in Deutschland. Das zeigt der internationale Vergleich der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Ein Teil dieser Eingriffe ist überflüssig, erklärt die Dokumentarfilmerin Meike Hemschemeier in ihrem Buch „Vorsicht Operation". Hemschemeier bemängelt u. a., dass Hüft- und Kniegelenkprothesen den Krankenhäusern extrem viel Geld in die Kassen spülen. „In der Folge werden immer wieder Patienten operiert, denen zum Beispiel auch eine Physiotherapie helfen könnte“, so die Autorin. (Anmerkung des Teams Ackermann: oder eine Goldimplantation!) Das Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen (aQua) hat untersucht, wie viele der Hüft- und Knieoperationen medizinisch gerechtfertigt waren. In 4,8 Prozent der Eingriffe war dies nicht der Fall. Das bedeutet: Binnen eines Jahres setzen Ärzte fast 9.000 Patienten eine künstliche Hüfte ein oder tauschten diese aus, obwohl die Operation den aQua-Kriterien zufolge unnötig war. Das Institut untersuchte neben den Hüft- auch die Kniegelenkoperationen. Hier wurden binnen eines Jahres 5.552 Menschen operiert, ohne dass dies medizinisch gerechtfertigt war. Andere Untersuchungen ergeben, dass viele Rückenoperationen langfristig wenig nutzen. Zudem werden sie zu häufig durchgeführt, wie die Anzahl der Eingriffe zeigt. 735.000 Wirbelsäulen operieren Chirurgen jährlich, vor zehn Jahren waren es halb so viele. Der Grund: Seit 2003 zahlen die Krankenkassen für die medizinische Leistung Fallpauschalen. Mehrere Krankenkassen bestätigen, dass seit Einführung der Fallpauschalen insbesondere die Anzahl jener Operationen in die Höhe schnellte, für die Krankenhäuser besonders gut bezahlt werden. * Meike Hemschemeier: Vorsicht Operation! Wie wir zu Kranken gemacht werden und was wir dagegen tun können. 14,99 Euro, Pantheon. Zusammenfassung aus: Focus online Ratgeber vom 01.09.2015
Pfusch bei künstlichen Gelenken: Was tun?Nach aktuellen Zahlen der Medizinischen Dienste der Krankenversicherungen gab es im vergangenen Jahr rund 3.700 bestätigte Behandlungsfehler – doch die Dunkelziffer liegt vermutlich viel höher. Das Bundesgesundheitsministerium geht von 40.000 bis 170.000 Fällen aus. Etwa 70 Prozent der Kunstfehlervorwürfe richten sich gegen Krankenhäuser, 30 Prozent gegen niedergelassene Ärzte. Die meisten geprüften Behandlungsfehler treten bei orthopädischen Eingriffen auf, insbesondere bei der Implantation von Hüft- und Kniegelenksprothesen. Den vollständigen Artikel lesen Sie hier:
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