Nano- und Mikropartikel von Gold hemmen autoimmune Entzündungen

Während Gold früher als inert galt, hat sich herausgestellt, dass aus Goldimplantaten Goldionen in das umgebende Gewebe abgegeben werden. Danscher und Rasmussen geben einen Überblick über die jüngsten Ergebnisse verschiedener Studien über den Einsatz metallischer Goldpartikel zur Behandlung von Entzündungen. Sie unterscheiden in der Größe zwischen a) der Behandlung mit injizierten Gold-Mikropartikeln > 20 μm (und Gold-Makro-Implantaten [wie bei der Goldimplantation, mit einer Größe im Millimeterbereich]) einerseits und b) Gold-Nanopartikeln [Größe im Nanometerbereich] in anderen Therapien andererseits.* Sie fassen den aktuellen Kenntnisstand über Auswirkungen und zugehörige Prozesse auf zellulärer Ebene zusammen.

a) Gold-Mikropartikel > 20 μm (und Gold-Makroimplantate [wie bei der Goldimplantation]), so wird berichtet, bleiben dort, wo sie injiziert [bzw. implantiert] wurden. Sie sind so groß, dass Makrophagen [Zellen des Immunsystems] sie nicht verschlingen können. Makrophagen lassen sich auf der Goldoberfläche nieder, oxidieren Goldatome zu Goldionen Au+, sondern Cyanid-Ionen (CN) ab und lösen die Goldionen (Au+), wobei Dicyanoaurat-Ionen [Au(CN)2] entstehen. Diese wandern in die nähere Umgebung (einige Millimeter weit) und sind für die entzündungshemmende Wirkung metallischen Goldes verantwortlich. Sie konnten dort in Makrophagen, Mastzellen, Fibroblasten und Fasern aufgespürt werden. Die Freisetzung von Goldionen kann über Jahre andauern und so die entzündungshemmende Wirkung aufrechterhalten.

Es wurde festgestellt, dass in und um entzündete Gelenke eine ungewöhnlich hohe Menge eines speziellen Proteins („HMGB1“) vorhanden ist. Neben Funktionen innerhalb der Zelle kann dieses, wenn es aus der Zelle freigesetzt wird, das Immunsystem anregen und Entzündungen auslösen. Es wurde festgestellt, dass Goldionen (aus Aurothiomalat [Goldverbindung zur Behandlung rheumatoider Arthritis]) die Freisetzung von HMGB1 aus dem Zellkern hemmen, wodurch seine Menge außerhalb der Zelle reduziert und die Entzündung abgeschwächt wird.

b) Gold-Nanopartikel [nicht bei der Goldimplantation verwendet] hingegen werden aufgrund ihrer geringen Größe im ganzen Körper verteilt. Während es eine vorübergehende und vorteilhafte Wirkung auf Autoimmunentzündungen gibt, werden weniger, jedoch ähnlich wie bei goldhaltigen Medikamenten mögliche Nebenwirkungen angedeutet.

* 1 mm (Millimeter) = 1/1.000 Meter, 1 μm (Mikrometer) = 1/1.000.000 Meter, 1 nm (Nanometer) = 1/1.000.000.000 Meter.

Weiter zur Studie …